28.11.2001
2. Grazer Parkinson Tag
Am
zweiten Novemberwochenende fand in Österreich der 2. Grazer Parkinson Tag
statt. Auf dieser vielbeachteten Fortbildungsveranstaltung wurden Themen
von der medikamentösen Ersteinstellung über nichtmedikamentöse Therapie
bis hin zur neurochirurgischen Behandlung von Patienten vorgestellt.
Gerade bei neurochirurgischen Eingriffen ist immer noch nicht genau geklärt,
für welche Parkinson-Kranke diese Methode wirklich Nutzen bringt.
(Quelle: Uni Graz)
27.11.2001
Eingeschränktes Geschmacksempfinden
Zum
Problem für Parkinson-Patienten wird im Laufe der Erkrankung das sich
immer mehr verändernde Geschmacksempfinden. Es bewirkt, dass viele
Patienten die Speisen zu stark würzen und der Salzkonsum viel zu hoch
wird. Eine Lösung kann sein, dass der Partner immer abschmeckt und
anstatt Kochsalz möglichst würzende Küchenkräuter verwendet
werden.(Quelle: merz)
26.11.2001
Gene und Umwelt für Parkinson verantwortlich
Im
renommierten "Journal of the American Medical Association" (JAMA)
ist ein Artikel erschienen, der auf ein sogenanntes Parkin-Gen hinweist.
Dieses ist wahrscheinlich für das Parkinson-Syndrom verantwortlich. Nicht
nur das Gen, sondern auch Umwelteinflüsse sind dieser neuen Studie
zufolge mögliche Auslöser der Krankheit. Das Parkin-Gen könnte jedoch
im Zusammenspiel mit Umwelteinflüssen die Parkinson-Krankheit zum
Ausbruch bringen. (Quelle: AFP)
23.11.2001
Fotowettbewerb zum 20jährigen Jubiläum der Deutschen Parkinson
Vereinigung
Die
Deutsche Parkinson Vereinigung hat anlässlich ihres 20jährigen Bestehens
einen Fotowettbewerb mit dem Thema "Parkinson - Leben zwischen
Normalität und Grenzen" durchgeführt. Die Teilnehmer waren mit
Betroffenen in Kontakt getreten und haben die Krankheit teils durch
Fotografien der Menschen selbst, als auch durch Bilder von Dingen, die zur
Krankheit dazugehören, fotografisch zu vermitteln versucht.
22.11.2001
Parkinson-Patienten haben manchmal spezielle Form einer Harninkontinenz
Harninkontinenz
ist die Fachbezeichnung für das Unvermögen den Urin willentlich zurückzuhalten.
Manche Parkinson-Patienten leiden an einer speziellen Form dieser
Erkrankung, nämlich der sogenannten Reflexinkontinenz. Hierbei wird der
ungewollte Urinverlust durch eine gestörte Nervenfunktion ausgelöst. Die
medikamentöse Behandlung ist schwierig, da sie alleine die Fehlfunktion
nicht abstellen kann. In Kombination mit einem Harnkatheter wird diese
Form der Inkontinenz aber beherrscht.
21.11.2001
Vererbter Morbus Parkinson
Wenn
eine Frau eine Schwangerschaft plant und den Verdacht äußert, ihr Kind könne
an Parkinson erkranken, weil zum Beispiel in der Familie ein erhöhtes
Parkinson-Risiko besteht, kann nur ein neurogenetisches Institut helfen.
Zum Glück sind die vererbten Formen des Morbus Parkinson allerdings
extrem selten.
20.11.2001
Ist Parkinson durch klinische Tests diagnostizierbar?
Wenn
die Parkinson-Krankheit weit genug fortgeschritten ist, ist sie mit großer
Wahrscheinlichkeit auch klinisch diagnostizierbar. Etwaige
pathosanatomische Untersuchungen ergeben allerdings immer noch
Fehldiagnosen von etwa zehn Prozent. Die Ursachen für diese Fehler sind
jedoch unbekannt. Möglicherweise sind die Untersucher zu unerfahren.
19.11.2001
Lebensqualität von Parkinson-Kranken
Bisher
wusste man, dass die Lebensqualität von Parkinson-Patienten unter anderem
von der Schwere der Krankheit und der Pharmakotherapie abhängt. Aber was
beeinflusst sonst die Lebensqualität? Die Global Parkinson's Disease
Survey (GPDS) hat jetzt ergeben, dass einen entscheidenden Einfluss auf
die Lebensqualität die Gemütsverfassung der Patienten hat - nämlich ob
Parkinson-Kranke depressiv sind oder nicht. Wenn dies der Fall war, wurde
die Lebensqualität in der groß angelegten Studie von 41 Prozent der
Befragten negativ beeinflusst!
16.11.2001
Was hat Parkinson mit Spielautomaten zu tun?
Unter
250 untersuchten Parkinson-Patienten haben die Autoren einer Studie zwölf
pathologische Spieler gefunden. Alle haben das Spielen nach Auftreten der
Krankheit und nach Einsetzen der L-Dopa-Therapie begonnen. Das krankhafte
Spielen war nur in der "On"-Phase vorhanden. Spielautomaten
waren die bevorzugten Formen des Spielens. Die Autoren sind der Meinung,
dass diese Verhaltensstörung Folge der medikamentösen Therapie ist.
15.11.2001
Die Fruchtfliege eignet sich als Modell für Morbus Parkinson
Zwei
Wissenschaftler haben Symptome des Morbus Parkinson bei der Fruchtfliege (Drosophila)
simulieren können. Die Tiere, die mit einem speziellen Gen behaftet
waren, hatten in einem "Klettertest" verschlechterte motorische
Fähigkeiten gegenüber anderen Kontrolltieren. Durch diese genaue
Simulation des Morbus Parkinson ist die Fruchtfliege ein idealer
Modellorganismus für weitere Untersuchungen zur Pathogenese und zur
Entwicklung und Erprobung von Therapien für die Parkinson-Krankheit.
13.11.2001
Netzhautzellen für die Therapie von Parkinson
In
den USA wurde ein Verfahren entwickelt, das aus Netzhautzellen des Auges
sogenannte pigmentierte Retina-Epithelzellen gewinnt. Normalerweise schützen
diese das Auge vor zu starkem Lichteinfall. Doch sie produzieren auch aus
bisher unbekannten Gründen das Parkinson-Kranken fehlende Dopamin. Die
ersten Ergebnisse mit dem Einpflanzen dieser Zellen in das Gehirn
Erkrankten sind sehr ermutigend.
09.11.2001
Gen für Parkinson-Erkrankung gefunden
Es
ist Wissenschaftlern aus Island gelungen das erste Gen zu finden, das zur
Hauptform der Parkinson-Erkrankung führt. Die Forscher der isländischen
Genetikfirma DeCODE Genetics Inc. wollen jetzt darauf aufbauend
DNA-basierte Diagnosetests entwickeln. Ebenso werden mit Sicherheit neue
Medikamente entstehen, obwohl viele Jahre Entwicklungsarbeit noch
bevorstehen.
08.11.2001
Durch Laserpointer wieder beweglich
Ein
simpler Laserpointer kann Patienten helfen, sich aus Momenten der
Bewegungsunfähigkeit zu befreien. Das sogenannte "Freezing" ist
ein typisches Symptom bei Morbus Parkinson. Es lässt sich häufig weder
durch Medikamente noch chirurgisch günstig beeinflussen. Bei der diesjährigen
Jahrestagung der American Academy of Neurology wurde über die Wirkung von
Laserpointern berichtet. Die Patienten konnten mit dem kleinen roten Punkt
vor sich besser die Bewegung initiieren und in Gang bleiben als ohne diese
Hilfe.
06.11.2001
Über Parkinson spricht man nicht
Immer
noch ist die Diagnose Parkinson ein Tabu-Thema. Viele Betroffene und Angehörige
meinen, die Erkrankung geheim halten zumüssen. Dabei werden immer wieder
Fortschritte auf dem Gebiet der Parkinsondiagnostik und -therapie gemacht,
die Hoffnung auf ein fast beschwerdefreies Leben geben. Gerade die
Beobachtungen von Angehörigen können eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung
leisten, da sie erste Symptome häufig eher beobachten als die Erkrankten
selbst.
05.11.2001
Finanzhilfen gestrichen
Ab
dem kommenden Jahr wird es keine finanzielle Förderung für die
Kinderneurologie-Hilfe in Münster mehr geben. Allerdings wird seit kurzem
mit der westfälischen Stiftung Neuromedizin zusammengearbeitet. Diese
Stiftung hat sich in der Vergangenheit auch Krankheiten wie Parkinson oder
Alzheimer gewidmet und kann vielleicht durch Spenden das finanzielle Loch
der Kinderneurologie-Hilfe auffangen. Dann wäre es auch möglich,
Forschung bei jungen Menschen im Bereich Parkinson-Krankheit zu betreiben.
02.11.2001
Tremor bei Parkinson, Schlaganfall oder anderen Krankheiten
Menschen,
die zum Beispiel durch die Parkinson-Krankheit einen ausgeprägten Tremor
(Zittern) entwickeln, sind im Alltag stark eingeschränkt. Das Zittern äußert
sich (für andere sichtbar) überwiegend an den Händen. Es ist aber bei
einer guten medikamentösen Einstellung beherrschbar. Nur verwechseln mit
einem Tremor nach einem Schlaganfall oder durch eine Kleinhirnatrophie
sollte der Neurologe ihn nicht. Er muss nämlich mit anderen Medikamenten
behandelt werden da die Ursachen in unterschiedlichen Defekten unseres
zentralen Nervensystems liegt.
01.11.2001
Parkinson-Patienten haben direkt von Nobelpreisträger profitiert
Die
Vergabe des diesjährigen Chemie-Nobelpreises macht deutlich, wie sehr die
Medizin bisher von den Entdeckungen der Chemiker profitiert hat - und noch
profitiert. Häufig ist nur eine der beiden spiegelsymmetrischen Formen
eines Präparates medizinisch wirksam. Die andere nicht. Ein
Standardmedikament für die Behandlung von Parkinson, das L-Dopa, besitzt
genau diesen Zustand. Und im Fall von Contergan hatte genau das
"falsche" Molekül die bekannten, schrecklichen Nebenwirkungen.
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